Milchgebiss/ Milchzahngebiss

Milchzähne sind die allerersten Zähne, die im Kiefer wachsen. Sie sind heller als die bleibenden Zähne, auch von daher haben sie ihren Namen. Die Entwicklung des Milchgebisses startet im vierten Lebensmonat. Der Durchbruch der ersten Zähne erfolgt in der Regel ab dem sechsten Lebensmonat. Schon das Milchgebiss braucht aufmerksame Pflege und eine sorgfältige Kontrolle durch den behandelnden Zahnarzt. Die richtige Vorsorge und Behandlung der Milchzähne hat positiven Einfluss auf den Status der späteren bleibenden Zähne und ist von daher ein elementarer Bestandteil dauerhafter Zahngesundheit.

Wie viele Zähne hat das Milchgebiss?

20 Zähne sind bereits vor der Geburt des Kindes im Gebiss angelegt, sie bilden das Milchgebiss. Mit dem Durchbruch der unteren zwei Schneidezähne geht es los. Das Milchzahngebiss besteht aus zehn Zähnen im Oberkiefer und zehn Zähnen im Unterkiefer. Insgesamt gehören zum kompletten Milchgebiss des Kindes vier Schneidezähne, zwei Eckzähne sowie vier Molaren (Milchbackenzähne).

 Milchzähne: Wann und wie zahnen Babys?

Ab dem vierten Lebensmonat zeigen sich die ersten Zahnspitzen. Das Durchbrechen der Milchzähne vollzieht sich selten ohne Begleiterscheinungen. Dieser natürliche Vorgang ist häufig mit Unruhe und gerötetem oder geschwollenen Zahnfleisch verbunden. Eltern brauchen in dieser Zeit starke Nerven, da das Zahnen des Kindes meist mit Schmerzen und Quengeln einhergeht. Auch leichtes Fieber kann auftauchen.

Weitere Symptome für das beginnende Zahnen sind:

 

  • ·        Heiße Wange
  • ·        Weinen
  • ·        Sabbern, erhöhter Speichelfluss
  • ·        Das Kind steckt häufig Finger oder Gegenstände in den Mund.

 

Was können Eltern tun, um den schmerzhaften Zahnungsprozess zu lindern?

  • ·        Besondere Zuwendung und viele Streicheleinheiten
  • ·        Mit Kamillentee die betroffenen Stellen im Mund benetzen
  • ·        Zahnfleisch vorsichtig massieren
  • ·        Erhöhte Flüssigkeitszufuhr
  • ·        Häufigeres Stillen
  • ·        Beißring geben

Darüber hinaus gibt es spezielle schmerzreduzierende Gele, die in der Apotheke erhältlich sind. Vor der Benutzung muss allerdings der Arzt oder Zahnarzt dazu gefragt werden, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.

Eltern sollten ihre Kinder beim Prozess des Zahnens mit einer entspannten Haltung unterstützen. Nervosität überträgt sich auf die Kleinen.

Was ist der Unterschied zu den bleibenden Zähnen?

Zum körperlichen Entwicklungsprozess des Kindes gehört auch das Wachstum von Gesicht und Kiefer. Die Milchzähne sind davon nicht betroffen, sie bleiben so klein. Von daher ist es notwendig, dass sie beim Erreichen um das sechste Lebensjahr ausfallen. Sie haben dann als Platzhalter für die bleibenden Zähne ausgedient und werden ersetzt. Der Zahnwechsel ist aber nicht ein bestimmtes Datum gebunden, er kann auch etwas später stattfinden. Jedes Kind hat seinen eigenen Entwicklungsrhythmus. Der letzte Backenzahn fällt meist zwischen dem elften und 13. Lebensjahr aus.

Milchzähne sind sensibler, die Höhe der Pulpa (Zahnmark) ist größer. Die gerade erst durchgebrochenen Zähne sind besonders kariesanfällig, weil sich der Zahnschmelz noch festigen muss. Dieser Reifeprozess dauert durchschnittlich drei Jahre. Das komplette bleibende Gebiss besteht aus mindestens 28 Zähnen und kann sich um bis zu vier Weisheitszähne erweitern.

Die Substanz vom Zahnschmelz ist feiner, dadurch steigt das Risiko für Karies. Von daher sollten die Zähne regelmäßig vom Zahnarzt auf Plaque kontrolliert werden. Auch eine gesunde, zuckerarme Ernährung ist ein wichtiger Punkt auf der Vorsorgeliste. Zucker ist der Feind intakter Zähne, denn die nützlichen Mikroorganismen im Mund reagieren mit Säurebildung. Diese Säure greift den  Zahnschmelz an. Die Folge ist ein entmineralisierter ZahnKaries entsteht.

Welche Ernährung ist gut für die Milchzähne?

Die Basis sollte viel frisches, saisonales Gemüse zusammen mit gesunden Ölen und Fetten bilden. Dies fördert eine gesunde, widerstandsfähige Mundflora. Auch vitaminreiches, zuckerarmes Obst sollte häufiger auf dem Speiseplan stehen. Milch und Milchprodukte sind ebenfalls wichtig, da sie sehr viel Kalzium liefern, was die Knochen und den Kiefer kräftigt. Dies hat auch günstige Auswirkungen auf das spätere bleibende Gebiss.

Welche Funktion haben Milchzähne?

In erster Linie haben die Milchzähne dieselbe Funktion wie die späteren bleibende Zähne. Sie sind allerdings nicht nur für die Nahrungszerkleinerung zuständig, sie haben auch einen wichtigen Stellenwert beim Spracherwerb. Wenn die Milchzähne nicht richtig liegen oder eine Fehlstellung diagnostiziert wird, kann es unter anderem zu Nuscheln bei der Aussprache kommen. Essen und Sprechen sind grundlegende Funktionen. Regelmäßige Kontrollen durch den Kinderzahnarzt sind also von großer Bedeutung. Er kann das Wachstum des Kiefers prüfen und gegebenenfalls korrigierend einschreiten.

Mundhygiene bei Milchzähnen- warum ist sie wichtig?

Schon früh sollten die jungen Patienten die richtige Mundhygiene lernen und vorgelebt bekommen. Übung macht den Meister beim Putzen. Am besten trainieren die Eltern dieses regelmäßig mit ihrem Nachwuchs. Auf die spielerische Art und durch Nachahmung wird die korrekte Zahnpflege schon bald zur Routine und der Zahnarztbesuch ganz selbstverständlich. Mundgesundheit von Klein auf ist ein wichtiges Element im Zusammenhang mit ganzheitlicher Vitalität.

Kariesfreie Milchzähne schaffen optimale Bedingungen für gesunde bleibende Zähne. Sind die Milchzähne bereits von Karies befallen, kann die Karies beim Zahnwechsel auf die bleibenden Zähne übergehen.

Welche Probleme können beim Zahnwechsel auftreten?

Es kann zu Entzündungen am Zahnfleisch kommen. Manchmal treten auch Störungen bei der Zahnschmelzbildung auf (Kreidezähne).

Wenn die Milchzähne von allein gar nicht ausfallen, ist zur Abklärung ein Termin beim Zahnarzt nötig.

Als weitere Komplikationen kommen in Betracht:

  • Schräg wachende Zähne
  • Fehlende Zähne oder Zahnüberschuss
  • Fissuren (minimale Spuren auf den Zahnoberflächen)
  • Milchzahnwurzel löst sich nicht auf
  • Verformungen der Zähne (Anomalien)

In welche Reihenfolge brechen die Zähne durch?

Zunächst zeigen sich die Schneidezähne im unteren Kiefer. Danach folgen die Schneidezähne im oberen. Im Anschluss entwickeln sich die mittleren Schneidezähne und die Eckzähne im Ober- und Unterkiefer, gefolgt von den Backenzähnen. Wenn das Kind drei Jahre alt ist, sind meist alle 20 Zähne vorhanden. Im Schulkindalter geht es dann weiter mit dem Zahnwechsel.

Aber auch nach dem vollzogenen Gebisswechsel zu den bleibenden Zähnen, kann es zu einem weiteren Zahndurchbruch kommen. Ganz zum Schluss, etwa bis zum 24. Lebensjahr, brechen die Weisheitszähne durch- vorausgesetzt, sie sind angelegt. Bei etwa 20 Prozent der Menschen hat die Natur keine Weisheitszähne vorgesehen.

Was kräftigt die Milchzähne?

Fluoride versiegeln die Zahnoberflächen und machen sie unempfindlicher gegenüber aggressiven Mikroorganismen. Schädliche Bakterien können sich nicht mehr so leicht anheften. Die Verwendung von einer fluoridhalten Zahncreme kann sich positiv auf den Zahnstatus auswirken, sie darf schon ab dem Durchbrechen des ersten Milchzahns zum Einsatz kommen. Auf große Dosierungen sollte jedoch verzichtet werden. In der richtigen Menge schützt Fluorid Zähne und Zahnfleisch. Um Anwendungsfehler zu vermeiden, besprechen Eltern dies am besten mit dem behandelnden Zahnarzt.