Der Zusammenhang von Milchzähnen und Autismus

Junge beim Kinderzahnarzt

Die sogenannte frühkindliche Entwicklungsstörung Autismus kommt in Deutschland, nach heutigem Kenntnisstand, eher selten vor. Aufgrund der späten Entdeckung und des wenigen Wissens über diese Störung ist auch die Diagnose dieser verbesserungswürdig. Eine amerikanische Studie zeigt nun auf, dass schon an den Milchzähnen Anzeichen für Autismus vorhanden sind.

Was ist Autismus?

Autismus ist eine Entwicklungsstörung mit tief greifenden Folgen für den Betroffenen. Unter normalen Umständen tritt sie noch vor dem dritten Lebensjahr eines Kindes auf. Dabei zeigen sich Auffälligkeiten in den Bereichen sozialer Umgang, Kommunikation wie auch eingeschränktes Interesse und sich wiederholende Verhaltensweisen. Die Betroffenen scheinen in ihrer eigenen Welt zu sein. Dabei kann die Autismusform unterschiedlich intensiv sein.

Aufgrund dieser Einschränkungen benötigen Autisten ihr Leben lang Unterstützung, auch wenn die Intelligenzentwicklung unabhängig davon ist. Leider gibt es bis heute keine eindeutige Ursache für das Auftreten dieser Störung. Verschiedenes wird allerdings untersucht.

Diskussionen über Ursache von Autismus

Als mögliche Ursache für Autismus werden Metalle seit geraumer Zeit diskutiert. Da sich in den Milchzähnen die Konzentration von Metallen ablesen lässt, nahm sich die genannte Untersuchung die Ursachenforschung an Milchzähnen vor, dessen Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurden.

In der Studie wurden die Milchzähne von 72 Zwillingen untersucht, darunter ein- und zweieiige Zwillingspaare wie auch einzelne Zwillinge, die Autisten sind und auch keine Autisten sind. Dabei haben die Forscher entdeckt, dass sich die Werte bei sechs von zehn untersuchten Metallen bei Kindern mit Autismus zu denen ohne unterschieden. Dabei war auffällig, dass bei den Kindern mit Autismus die Bleiwerte höher waren.

Teil der Untersuchung waren auch die Werte noch vor der Geburt, schließlich entwickeln sich die Molaren schon im Mutterleib. Auch die Ergebnisse dazu kamen zum gleichen Schluss. Die gewonnenen Erkenntnisse über Metalle als Auslöser für Autismus treiben die Diskussionen dazu weiter an.

Höhere Bleikonzentration bei Kindern

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse, vermuten die Forscher, dass Autismus schon im Mutterleib beginnt. Zudem deutet es darauf hin, dass unsere Umwelt das Risiko für Kinder an Autismus zu erkranken erhöhen kann. Bisher ist es noch schwierig die wahre Ursache konkret einzugrenzen, da bei den meisten Kindern die Diagnose erst Jahre nach der Entstehung getroffen wird. Auf Basis dieser Theorie wird weiter geforscht, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

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