Kinderprothese beim Kleinkind

Kind wird von Kinderzahnarzt untersucht

Zahnprothesen sind nicht nur im Erwachsenenalter möglich. In bestimmten Fällen kann eine Prothese auch für Kleinkinder notwendig sein. Am folgenden Beispiel eines dreijährigen Mädchens wird erläutert, unter welchen Umständen eine Kinderprothese nötig und sinnvoll sein kann.

Ein Kleinkind wünscht sich neue Zähne

Das in einer Zahnklinik vorgestellte Mädchen kam mit dem Wunsch nach neuen Zähnen. Die erste Untersuchung zeigte, dass im Oberkiefer, bis auf einen Milchzahn, alle anderen Zähne aufgrund von Nuckelflaschenkaries entfernt werden mussten. Im Unterkiefer waren zwei weitere Zähne betroffen. Zur Untersuchung gehörte ebenfalls die Abschätzung der Kooperationsbereitschaft für Behandlung und Mundhygienemaßnahmen des Kindes. Die Eltern wurden zudem zu Mundhygiene- und Ernährungsgewohnheiten befragt. Da die Eltern und das Kind den Wunsch nach neuen Zähnen äußerten, erfolgte eine Beratung zu Therapieoptionen durch den behandelnden Zahnarzt.

Lebensqualität durch gesunde Zähne

Das Therapieziel bestand in langfristig gesunden Zähnen, eine dadurch verbesserte Lebensqualität sowie ein vertrauensvolles Verhältnis zu Zahnarztbesuchen. Zur Versorgung der fehlenden Zähne wurden eine mittelfristige Kinderprothese für den Oberkiefer und ein herausnehmbarer Zahnlückenhalter für den Unterkiefer angeboten. Wichtigste Voraussetzung dabei war, die Kooperation des Kindes. Dazu gehörte nicht nur die Behandlung an sich, sondern ebenfalls die Bereitschaft die Prothesen regelmäßig zu tragen. Nur dann wäre die Therapie erfolgversprechend. Nach ausführlicher Beratung zur Behandlung und den anfallenden Kosten, viel die Entscheidung für die angebotene Versorgung. Die beiden Prothesen wurden wie vorgeschlagen eingesetzt und alle drei Monate kontrolliert. In den Kontrollterminen zeigte sich die altersgerechte Kooperation der Patientin und die Eltern bestätigten eine Verbesserung der Sprachentwicklung.

Sind Prothesen und Lückenhalter für Kinder notwendig?

Ob eine Kinderprothese wirklich notwendig ist, sollte sorgfältig abgewogen werden. Dessen Erfolg hängt überwiegend von der Kooperationsbereitschaft des Patienten und vom Mitwirken der Eltern ab. Frühzeitiger Milchzahnverlust kann negative Folgen für die nachkommenden bleibenden Zähne haben, denn die Milchzähne dienen als Platzhalter für diese. Es gilt also zu beachten, wo ein Risiko besteht, das durch die fehlenden Milchzähne, die zweiten Zähne nicht wie vorgesehen nachrücken können. Es ist vor allem eine Abwägen von Nutzen und Kosten. Wie große sind die Kosten für Spätfolgen, wenn nicht präventiv gehandelt wird. Lohnt es sich eventuell vorbeugend eine Kinderprothese zu verwenden, um spätere kieferorthopädische Behandlungen zu vermeiden. Diese Fragen sollten mit dem behandelnden Zahnarzt im Detail geklärt werden.

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