MIH oder Amelogenesis imperfecta? Die richtige Diagnose

Diagnose

Die Diagnose von Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) oder Amelogenesis imperfecta unterliegt einigen Unsicherheiten. Das liegt daran, dass beide Erkrankungen ähnliche und überschneidende Merkmale mit sich bringen. Zudem ist die Ursache für MIH noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler der Zahnmedizin arbeiten daran, die richtige Diagnose zu sichern.

Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation

Die Erkrankung MIH gehört zu einer besonderen Störung der Schmelzbildung. Dabei handelt es sich um eine Strukturstörung des Zahnschmelzes bei dessen Entwicklung. Sie tritt als Folge eines zeitweiligen Mangels, einer Funktionsbeeinträchtigung oder Schädigung der Zellen auf, die für die Zahnbildung zuständig sind. Betroffen sind in der Regel die bleibenden Backenzähne, die ungefähr im sechsten Lebensjahr durchbrechen sowie die Schneidezähne. Dabei ist die Schädigung bereits in der Entwicklungsphase der Zähne entstanden. Die Schwierigkeit bei der Diagnose ist, dass die Kennzeichen einer MIH erst Jahre später ersichtlich sind. Zudem ist der Bezug auf ein vorangegangenes Ereignis, welches als Ursache ausgemacht werden könnte, nicht mehr festzustellen.

Amelogenesis imperfecta

Die Erkrankung Amelogenesis imperfecta zeichnet sich ebenfalls durch eine Fehlbildung des Zahnschmelzes aus. Sie hat in ihrem Verlauf große Ähnlichkeiten mit der MIH. Doch es gibt erkennbare Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen des Zahnschmelzes. Dazu gehört beispielsweise das Ausmaß der betroffenen Zähne. Bei MIH sind ganz bestimmte Zähne betroffen, bei der Amelogenesis imperfecta hingegen, breitet sich die Erkrankung auf das ganze Gebiss aus.

Aufklärungsgespräche für Eltern sind wichtig

Da die MIH vergleichsweise neu in ihrer Definition ist, kommt es noch häufig zu Verwechslungen. Wird Amelogenesis imperfecta bei einem Kind diagnostiziert, ist der emotionale Umgang häufig nicht einfach für die Eltern. Denn es handelt sich eigentlich immer um eine Erbkrankheit, die durch die elterlichen Gene an den Nachwuchs weitergegeben wurden. Die Vorstellung, seinen Kindern eine Krankheit weitergegeben zu haben, weckt in der Regel große Besorgtheit bei den Eltern. Hinzu kommt, dass der Behandlungsumfang in diesem Fall um ein Vielfaches höher ist.

Viele Zahnärzte sind darum bemüht sich auf dem Gebiet der MIH fortzubilden, um ihren Patienten eine sichere Diagnose geben zu können. Denn auch die Aufklärungsgespräche müssen je nach Erkrankung entsprechend gestaltet werden, um unbegründete Selbstvorwürfe und Ängste zu vermeiden.

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