Milchzähne fallen nicht aus – was tun?
Wann fallen die Milchzähne aus?
Es gibt keinen exakten Zeitpunkt für das Ausfallen der Milchzähne. Das ist eine individuelle Angelegenheit. Als ungefähre Richtlinie gilt das 6. oder 7. Lebensjahr. In diesem Alter fallen am häufigsten die ersten Milchzähne aus. Zunächst sind meist die unteren Schneidezähne betroffen. Aber auch der erste Backenzahn blitzt in diesem Alter oft hervor und drängt in die Mundhöhle. Der Zahnarzt unterscheidet zwei Gebisswechsel-Phasen. Phase Eins startet mit dem Ausfall der Schneidezähne und dem Durchbrechen der großen Molaren (Backenzähne), Phase zwei in der Altersspanne von neun bis zwölf Jahren mit dem Hervortreten der kleinen und restlichen großen Backenzähne. Bis zum 13. Lebensjahr hat sich in der Regel der Gebisswechsel komplett vollzogen und alle 28 bleibenden Zähne sind vorhanden. Anders verhält es sich bei den Weisheitszähnen– nicht bei jedem Patient brechen sie durch, und das ist auch gar nicht notwendig.
Milchzähne fallen nicht aus – was tun?
Ab einem Lebensalter von sechs Jahren werden die Milchzähne oft wacklig, und der Zahnwechsel kündigt sich an. Kinder entwickeln sich aber unterschiedlich schnell. Von daher kann das Ausfallen der Milchzähne schon etwas früher oder auch erst später auftreten. Dies ist kein Grund zur Besorgnis. Falls die Milchzähne relativ spät kamen, lassen sich meist auch die Bleibenden Zeit mit dem Nachrücken. Manchmal hinkt auch das Kieferwachstum ein bisschen hinterher. Dann muss sich der kleine Kiefer erst genügend ausbilden.
Wenn die Milchzähne allerdings gar nicht ausfallen, ist professioneller Rat gefragt. Auch wenn ein Milchschneidezahn bereits ausgefallen ist, der andere aber noch nicht, empfiehlt sich die Abklärung durch den Zahnarzt.
Warum fallen Milchzähne manchmal nicht aus?
In der Regel fallen Milchzähne von allein aus und brauchen keine zahnmedizinische Unterstützung dabei. Dass ein Wackelzahn ausfällt beziehungsweise verloren geht, ist ein ganz natürlicher Vorgang. Zunächst werden meist die Schneidezähne wacklig, der Zahnwechsel setzt sich sukzessive in Gang bis die Zähne im hinteren Teil des Kiefers ausfallen. Die genaue Abfolge ist normalerweise von Kind zu Kind unterschiedlich. In einigen Fällen ist der Zahn aber von fortgeschrittener Karies befallen, die Wurzel löst sich nicht von selbst auf. Der Zahnwechsel kann nicht ohne Hilfe erfolgen. Manchmal ist auch kein bleibender Zahn an der Stelle angelegt.
Wann muss der Zahnarzt eingreifen?
Milchzähne fungieren als Platzhalter für die späteren bleibenden Zähne. Normalerweise vollzieht sich der Zahnwechsel im Kiefer in Etappen ohne Zutun vom Zahnmediziner. Die Wackelzähne fallen aus und machen Platz für die nachfolgenden Bleibenden. Für eine gesunde Gebissentwicklung ist das Eingreifen des Zahnarztes dennoch manchmal notwendig.
Wenn der bleibende Zahn bereits im Durchbruch ist, der Milchzahn aber keinen Platz macht, muss der Milchzahn extrahiert werden, um dem nachfolgenden Zahn Raum zu geben. Meist betrifft dies die seitlichen Schneidezähne im Oberkiefer oder die kleinen Backenzähne.
Ab und zu bahnen sich die bleibenden Zähne neben den Milchzähnen ihren Weg durch die Mundschleimhaut. In dem Fall ist es unerlässlich, dass der Milchzahn gezogen wird.
Auch wenn der Milchzahn kariös ist, muss der Zahnarzt aktiv werden. Die Wurzel kann sich sonst nicht auflösen, was Grundbedingung für den Ausfall des Milchzahns ist.
Was sind die Folgen, wenn die Milchzähne nicht ausfallen oder vom Zahnarzt entfernt werden?
Wenn der Milchzahn nicht weicht und der bleibende Zahn bereits durchbricht, kann dies zu Komplikationen führen. Der bleibende Zahn steckt dann fest und drückt auf den Milchzahn. Wird der Platz nicht freigegeben, drohen Zahnverschiebungen. Es kann auch passieren, dass der Zahn an einer anderen Stelle durchdrückt.
Röntgenbilder geben darüber Aufschluss, ob der Milchzahn gezogen werden muss. In einigen Fällen ist kein bleibender Zahn hinter dem Milchzahn angelegt, dann handelt es sich um eine Zahnbildungsstörung. Diese muss vom Zahnmediziner behandelt werden.
Eltern dürfen auf keinen Fall nachhelfen, damit der wackelnde Zahn ausfüllt. Heftige Zahnschmerzen sind dann in der Regel die Folge beim Kind. Alles, was den Mundraum betrifft, gehört in die Hände des behandelnden Zahnarztes.
Was macht der Zahnarzt, wenn ein Milchzahn entfernt muss?
Es gibt verschiedene Verfahren. Diesen geht die genaue Diagnostik voraus. Die Ermittlung der Ursache für die Verzögerung des Milchzahnausfalls ist der erste Schritt. Falls ein nicht angelegter bleibender Zahn im Kiefer dahintersteckt, ist es das Ziel des Zahnarztes den Milchzahn und seine Funktionen so lange wie möglich zu erhalten. Dadurch ist gesichert, dass sich die Zahnstellung der Nachbarzähne nicht negativ verändert.
Die Milchzähne sind nicht so fest wie die Bleibenden, sie können aber problemlos bis zum Erwachsenenalter die Zahnreihen schließen. Vorausgesetzt, sie machen keine Beschwerden. Wenn sie irgendwann von allein ausfallen, kann der Zahnarzt die Lücke mit Zahnersatz schließen. Besonders gut eignet sich hier eine Implantat-Versorgung.
Warum haben einige Erwachsene noch Milchzähne?
Es kann passieren, dass manche Milchzähne einfach nicht ausfallen wollen und dahinter kein Zahn versteckt ist, der auf seinen Durchbruch wartet. Diese Zähne bleiben dann bis zum Erwachsenenalter an Ort und Stelle.
Zahnmedizinisch wird das „Agenesie“ genannt und bedeutet, dass im Kiefer des Patienten einer oder mehrere bleibende Zähne nicht im Zahnfach angelegt sind. Fällt dieser Milchzahn dann irgendwann aus, kann die „Anomalie“ mit Zahnersatz behoben werden und so eine geschlossene Zahnreihe ermöglicht werden. Auf diese Weise wird die Voraussetzung für einen gleichmäßigen Biss geschaffen, der wichtig für den reibungslosen Ablauf des Kauvorgangs ist.
Eine genetisch bedingte Agenesie bezieht sich in der Regel auf die bleibenden Zähne. In Einzelfällen kommt sie aber auch im Milchgebiss vor und betrifft dann meist die mittleren oder oberen Schneidezähne. Falls bereits Zähne im Milchgebiss fehlen, existieren oft auch keine Anlagen für die bleibenden Zähne.
Das Milchgebiss pflegen – warum ist das wichtig?
Die Zahnarztpraxis in Düsseldorf nimmt sich gerne die Zeit und berät die Eltern des zu behandelnden Kindes umfassend bei einem persönlichen Termin in der Zahnarztpraxis. Ein intaktes Gebiss ist die Basis für eine stabile Gesundheit. Auch die Zähne von Kindern müssen richtig gepflegt und regelmäßig in der Zahnarztpraxis untersucht werden. Vorsorge ist alles.
Ein makelloses Milchgebiss schafft optimale Voraussetzungen für einen langen Zahnerhalt im Erwachsenenalter. Richtiges Zähneputzen sollte dem Kind von Kleinauf beigebracht und vorgelebt werden. Kontinuierliches Üben stärkt die Zahngesundheit des Kindes. Die oberen und unteren Zahnreihen sollten mindestens drei Minuten lang zweimal täglich geputzt werden. Auf diese Weise wird Karies im Vorfeld erfolgreich bekämpft und das Zahnfleisch gekräftigt.
Milchzahn ziehen: Wie geht der Zahnarzt vor?
Ist der Zahn bereits am Wackeln, benutzt der Zahnarzt dazu kleine Zangen als Werkzeug. Das Entfernen ist ein schmerzfreier Prozess, wenn der Milchzahn schon lose ist. Der Zahnarzt geht dabei sehr umsichtig und sanft vor.
Sitzt der Milchzahn noch fest, ermöglicht eine lokale Betäubung zusammen mit der richtigen Technik eine unkomplizierte Extraktion. Danach entsteht Platz für den bleibenden Zahn.
Würde nicht extrahiert werden, könnte daraus ein Zahnschiefstand resultieren. In späteren Jahren kann eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) die Folge sein, oder es treten vielleicht diffuse Rücken- oder Nackenschmerzen auf. Auch Kieferverspannungen und Bruxismus (Zähneknirschen) sind keine Seltenheit. Von frühzeitigen Kontrolluntersuchungen und Prophylaxen kann das Kind also nur profitieren.
Kann der Zahnarzt den Zahnwechsel anschieben?
Der Zahnwechsel ist grundsätzlich eine individuelle Angelegenheit, die manchmal der Beratung durch den erfahrenen Zahnmediziner bedarf. Der Zahnarzt kann das Ausfallen nicht beschleunigen, aber den Entwicklungsprozess des Gebisses und des Kiefers günstig beeinflussen.
Wie kann man den Zahnwechsel günstig beeinflussen?
Sorgfältiges Putzen und gründliches Reinigen des gesamten Mundraums ist der beste Garant für stabile orale Gesundheit von Anfang an. Wenn der Zahn schon locker ist, kann mit Bedacht und Vorsicht leicht daran gewackelt werden. Antientzündliche, milde Mundspülungen helfen Reizungen und andere Irritationen zu vermeiden. Kamille-Tinkturen haben sich zur Beruhigung der Mundflora und des Zahnumfelds bewährt. Sie sind gut verträglich und bringen den Mundstatus schnell wieder ins Lot.
Wie verhalten nach dem Milchzahn ziehen?
Nach der Extraktion ist Schonung angesagt. Schließlich war dies ein Eingriff, der vom Kind erst verkraftet werden muss. Es darf nur leichte, weiche Kost gegessen werden, die den Körper und die behandelte Stelle im Mund nicht belastet. Körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden. Auch Milchprodukte sollten die ersten Tage ausgespart werden. Überhitzung durch Sonnenbaden oder reizende Nahrungsmittel können Komplikationen oder einen erschwerten Heilungsverlauf nach sich ziehen.
Haben Sie Fragen zum Thema? Dann sprechen Sie uns an und wir beraten Sie gerne ausführlich dazu. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer 360°milchzahn Praxis in Düsseldorf.
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