Stillen und Schnullerform haben Einfluss auf Zahnstellung

Schnuller

Zahnfehlstellungen durch Schnuller? 

Der Grundstein für stabile Zahngesundheit wird schon im jüngsten Lebensalter gelegt. Der Schnuller im Mund des Babys hat einen beruhigenden Effekt und befriedigt den natürlichen Saugreflex. Der Schnuller hat allerdings nicht nur Vorteile. Ein fehlerhafte Zahnstellung in Verbindung mit einem inkorrekten Biss kann durch einen zu langen Schnullergebrauch entstehen. Vor allem, wenn die ersten Zähne bereits durchbrechen, ist das Risiko erhöht. Auch wenn der Schnuller zu häufig zum Einsatz kommt, steigt die Gefahr einer Zahnfehlstellung. Die durchdrückenden Milchzähne werden dann immer wieder zurückgedrängt durch das Saugen am Schnuller. 

Welche Schnuller sind die besten? 

Schnuller haben schon ihre Berechtigung. Durch die Verwendung kiefergerechter Schnuller kann manchmal sogar eine Verbesserung der Zahnstellung erzielt werden. Dieser ist öfter bei einem Überbiss der Fall.  

Aber: Stillen ist ein natürlicher Vorgang, die Verwendung eines Schnullers hingegen nicht. Aus diesem Grund ist es elementar, ein vorteilhaftes Modell aus dem Schnuller-Angebot auszuwählen. Generell erhöht sich die Gefahr einer späteren Zahnfehlstellung des Kindes durch die übermäßig lange Nutzung oder die gesteigerte Häufigkeit des Schnullereinsatzes.   

Große Schnuller bremsen die Entwicklung des Kiefers. Schnuller mit kleineren Saugern sind größeren grundsätzlich vorzuziehen. Sie greifen weniger in die Entwicklung des Gebisses und den gesamten Mundstatus ein. Zur Verwendung empfehlen sich leichte Mundstücke aus verträglichen Materialien wie Silikon oder Latex.  

So sollte der ideale Schnuller sein: 

  • kleiner, abgeflachter Saugaufsatz 
  • symmetrisch geformt 
  • schmales Verbindungsglied zwischen dem Kunststoffteil und dem runden Sauger 

Was ist eine Zahnfehlstellung? 

Liegt eine Zahnfehlstellung vor, ist die Zahnbogenform unregelmäßig. Die Zähne sind nicht in Reih und Glied angeordnet. Sie können schief oder verdreht sein, manchmal stehen sie auch hervor oder an falscher Position. Eine schlechte Bisslage kann Zahnerkrankungen begünstigen. Die regelmäßige Überprüfung der Kieferentwicklung des Kindes und die individuelle Beratung durch den Zahnarzt sind von großer Wichtigkeit für eine lange Zahngesundheit. Sie hat oberste Priorität. 

Zahnfehlstellung durch Schnuller oder Daumenlutschen? 

Zahnfehlstellungen resultieren nicht automatisch aus der Benutzung des Schnullers. In der Regel entwickelt sich mit dem Durchbruch der ersten Zähne der Kaureflex des Kindes. Das Nuckeln oder Saugen am Schnuller oder Daumen verliert dann meist seine funktionelle Bedeutung. Manchmal lassen sich die Kleinen aber nur schwer den Schnuller oder das Daumenlutschen abgewöhnen. Ist dies der Fall, kann daraus auf Dauer eine Deformierung der Zähne entstehen. Zu viel Druck mit dem Sauger auf durchbrechende Zähnchen fördert einen Zahnschiefstand. Es kommt auch vor, dass die zu lange Nutzung des Schnullers negativ in die Sprachentwicklung des Kindes eingreift. Schnuller können unter anderem zu einer späteren Fehlstellung der Schneidezähne beitragen. 

Welche Arten der Zahnfehlstellungen gibt es? 

  • Überbiss: Die Zähne im Oberkiefer überlagern deutlich die des Unterkiefers 
  • Offener Biss: Die Frontzähne und die Zähne des Unterkiefers schließen nicht beim Zusammenbeißen 
  • Zahnverschiebungen bei den Molaren (Backenzähnen) 
  • Seitlicher Kreuzbiss: Die Backenzähne haben eine Überkreuz-Stellung 
  • Eckzähne stehen hervor 
  • Kieferverformungen 

 Was sind die Ursachen für Fehlstellungen der Zähne? 

  • Mundatmung bedingt durch falsche Positionierung der Zunge (nicht am Gaumen) 
  • Vorzeitiger Milchzahnausfall
  • Zähne in der Überzahl
  • Lücken im Gebiss
  • Nichtanlage von Zähnen
  • Überbiss
  • Zu eng stehende Zähne

Darüber hinaus kommen andere Ursachen wie erbliche Anlagen als Auslöser in Frage. Auch Fläschchen, eine ausgeprägte Mundatmung und ein vorzeitiger Milchzahnausfall können Zahn- und Kieferfehlstellungen begünstigen.  

Was tun bei einem offenen Biss? 

Schwierigkeiten beim Beißen weisen auf eine bisher nicht aufgedeckte Kieferfehlstellung hin. Die Störung in der Zusammenarbeit zwischen Oberkiefer und Unterkiefer kann auch durch Lispeln zu Tage treten. Häufig stehen die Schneidezähne hervor. Ist das Kind unter drei Jahre, genügt oft die Entwöhnung vom Schnuller- die Muskeln bringen die Dysbalance im Mund meist wieder ins Lot. Größeren Kindern kann mit einer Schienentherapie geholfen werden. Mit der Zahnspange wird die Fehlstellung schonend wie effektiv korrigiert und die Voraussetzung für gesunde Zähne und ästhetische Zahnreihen geschaffen.  

Woran erkennt man eine Fehlentwicklung des Kiefers beim Kind? 

Ein Fehler in der Entwicklung des Kiefers zeigt sich mit folgenden Auffälligkeiten: 

  • Der untere Bereich des Gesichts ist ungleichmäßig ausgebildet  
  • Die Mundöffnung ist verändert 

Beides weist auf eine Deformierung des Kiefers hin.  

Muss jede Zahnfehlstellung behandelt werden? 

Nicht bei jeder Zahnfehlstellung besteht Behandlungsbedarf. Wenn jedoch das Sprechen, der Kauvorgang oder der Atmungsablauf negativ beeinflusst wird, muss der Zahnarzt oder Kieferorthopäde intervenieren und die entsprechende korrigierende Therapie einleiten. Solange sich der Kiefer noch im Entwicklungsstadium befindet, ist die Prognose sehr gut. Eine funktionale Therapie kann ab dem 4. Lebensjahr in der Zahnarztpraxis ist Düsseldorf begonnen werden. Es gibt spezielle herausnehmbare Trainingsgeräte, die die Kiefer- und Mundmuskulatur stärken. Sehr gerne dürfen Eltern einen Gesprächstermin vor Ort zur Erörterung aller Fragen vereinbaren.  

Wie sieht die Behandlung aus? 

Der erste Schritt ist die Entwöhnung vom Schnuller. Im Idealfall gelingt dies bis zum dritten Lebensjahr. Wenn der Kiefer noch weich und formbar ist, sind Berichtigungen am erfolgreichsten. Es gibt bestimmte herausnehmbare Mundeinlagen vom Zahnarzt, die einen minimalen Fehlbiss zwischen Ober- und Unterkiefer ausbalancieren. Sie stärken die Muskulatur in Mund und Kiefer– auf diese Weise relativieren sie einen Überbiss. Bei Kindern ab neun Jahren haben sich zur Korrektur individuell angefertigte Zahnspangen bewährt. Auch bei Erwachsenen kann eine fehlerhafte Zahnstellung noch berichtigt werden. Dazu gibt es unterschiedliche kieferorthopädische Maßnahmen. Eine ausführliche Beratung durch den behandelnden Zahnarzt oder Kieferorthopäden ist sinnvoll, um die Zähne wieder in Reih und Glied zu bringen und eventuelle Lücken im Gebiss zu schließen. So wird darüber hinaus ein ästhetisches Zahnbild geschaffen. Die unteren Schneidezähne und die oberen Frontzähne stehen in Reih und Glied. 

Was können Eltern selbst tun? 

Der Schnuller sollte mit Maß und Ziel und nicht unüberlegt als „Trösterchen“ zum Einsatz kommen. Es ist wichtig, dass die Eltern zunächst überprüfen, ob das Kind andere Bedürfnisse hat, wenn es quengelig ist. Eventuell sind Durst oder Hunger der Grund für das Schreien, oder es sucht einfach die liebevolle Zuwendung von Mama oder Papa? Der Schnuller sollte keinesfalls verwendet werden, wenn das Kind spricht. Dies kann Störungen in der Sprachentwicklung und im Kommunikationsverhalten begünstigen.  

Es ist empfehlenswert, das Kind vom Schnuller vor dem 36. Lebensmonat vom Schnuller komplett zu entwöhnen. Das schützt vor Zahnproblemen, die meist kieferorthopädische Behandlungen erfordern. Wer sein Kind jedesmal lobt, wenn es auf den Schnuller verzichtet, tut schon viel in die richtige Richtung. Gesunde Zähne schaffen die Voraussetzungen für eine solide Vitalität im gesamten Organismus des Kindes- dies gilt genauso für Erwachsene. 

 

 

 

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